Montag, 4. September 2006
03.09.2006 Erster Tag
Was soll ich schreiben? Schreibe ich überhaupt? Tausend Gefühle und Gedanken wirbeln in meinem Kopf durcheinander. Tausend Gedanken die sich um Dich drehen. Der Schmerz ist abgelöst von totaler Leere. Wie betäubt bewege ich mich durch den Tag.
Nach einem wunderschönen Abend und schmerzhaften Abschied, mit dem Bewusstsein das es für unbestimmte Zeit das letzte mal gewesen ist mit Dir zusammen zu sein, fand ich gegen 5 Uhr in den Schlaf.
Das erstemal wachte ich auf um 10, der erste Gedanke galt Dir und ich schaute auf mein Handy. Tot....keine Nachricht. Ich drehte mich um und schlief weiter. Um 11.30 Uhr wieder wach, wieder der Blick aufs Handy, wieder nichts. Kurzes Überlegen, die Versuchung, Dir zu schreiben. Über diesen Gedanken mit dem Handy in der Hand schlief ich wieder ein. Um 13 Uhr wieder wach. Keine Nachricht.
Wie in Trance stand ich auf. Was nun? Greg schon weg. Kinder nicht da. Leere...
Kaffee machen, denken, Leere...Ich stellte mich unter die heiße Dusche, wie lange... keine Ahnung. Wieder der Blick aufs Handy. Eine Nachricht...zittern, Hoffnung...Entäuschung, es war nur Denisé Papa. Noch ein Kaffee...
Arbeiten, ich muss arbeiten, irgendetwas tun, versuchen abzulenken....
Ich habe noch nie solange gebraucht um Konzepte fertig zu machen. Die Buchstaben und Zahlen verschwimmen auf meinem Bildschirm, werden zu unleserlichen Hiroglyphen. Ich versuche mich wieder auf meine Arbeit zu konzentrieren. Gehe noch einmal die Daten durch, wo war ich jetzt gerade? Endlich geschafft. Das Grundkonzept steht. Ich schließe die Programme und sehe direkt in Deine Augen. Wie Du mich im Arm hälst und wir lachen. Ich streiche Dir übers Gesicht. Zeichne die Konturen Deines Mundes nach. Wie lange? In mir brennt es wie Feuer, ich greife zum Handy, beginne zu tippen, schaue Dich an und lösche alles wieder. Nein ..... ich kann Dir nicht schreiben. Ich werde es aushalten, aushalten müssen. Du musst es genauso spüren wie ich. Du brauchst die Zeit um für Dich Sicherheit zu bekommen. Ich werde warten, abwarten. Wie lange es auch dauern mag, ich werde hier sein.
Ich gehe online, sehe Mails nach. Goggle und suche Bearde Seiten. Durchstöber einige, bleibe auf einer Seite hängen weil mir ins Auge fällt: Warnung vor Shaggy-Dog...ist das die Seite wo auch Du Dich ab und an aufhälst? Ich beginne zu lesen. Denke an Dich und Jerry, lächle bei dem Anblick der Bilder und beim lesen der Texte zum Thema Wesen und Charakter. Erinnerungen tummeln sich in meinem Kopf und Träume von vielen gemeinsamen Spaziergängen. Jerry der am Strand entlang läuft und Dich mit vom Wind aufgeblähter Jacke. Du lächelst mir zu und schaust mich aus Deinen braunen Augen liebevoll an.
Ich schüttel diese Gedanken ab und stelle mit Entsetzen fest das ich los muss um Cedric abzuholen. Autobahn, Stau...hänge meinen Gedanken nach. Bin wie betäubt, nehme um mich herum kaum etwas war. Ich höre Klee, kann es nicht ertragen und mache das Radio an. Tränen vernebeln die Sicht, der Regen draußen tut sein übriges dazu. Blindflug....Ich hole Cedric und fahre zurück. Er erzählt mir was er erlebt hat ich versuche ihm zuzuhören und bin dankbar das er mich ablenkt. Seine kleine Hand liegt in meiner und er gibt mir Küsschen. Wieder piept mein Handy, sms, ich zucke zusammen. Vielleicht von Dir?! Nein...wieder Denise Vater. Noch eine sms, wieder nicht von Dir... Ich wünsche Du hälst es nicht aus. Doch bisher schaffst Du es. Wie machst Du das nur? Geht es Dir womöglich doch nicht so wie mir? Sind Deine Gefühle vielleicht doch nicht so stark für mich wie Du immer gesagt hast? Ich schiebe diese Gedanken weg. Blödsinn!!!! Er weiß ebenso wie Du das wir da jetzt durch müssen und nur eine klare Entscheidung die Lösung ist. Wie lange wird er brauchen? Wie lange will er das aushalten? Wie lange wird er das aushalten? Ich habe schon nach einem Tag das Gefühl kaputt zu gehen.
Um 19.15 Uhr bin ich wieder zu Hause. Ich habe mit Dieter telefoniert und ihn gefragt ob er vorbei kommen kann um die Konzepte durch zu gehen. Er ist auf dem Weg nach Friedewald und fährt den Umweg für mich. Zeitgleich kommen wir bei mir an.
Ich bringe die Kinder ins Bett und wir machen uns gleich an die Arbeit. Es fällt mir schwer mich zu konzentrieren doch nach 1 Stunde haben wir alles besprochen. Meine Konzepte stehen! Dieter fragt was los ist und ich schlucke erstmal. Dann beginne ich zu erzählen. Er hört einfach nur zu und drückt mich feste. Es tut gut als er sagt: Alles wird gut! Ich schaue ihn an, atme tief durch, lächle gequält und sage JA wird es! Ich wechsle das Thema und wir reden über den Job und wie es ihm geht. Er fragt mich ob ich überhaupt schon was gegessen habe und "nötigt" mich etwas essen zu gehen. Wir gehen zu Fuß zum Griechen. Die Luft und Bewegung tut gut. Ich denke wieder an Dich und Jerry. Daran ob Du jetzt gerade mit ihm draußen bist und auch daran denkst das wir eigentlich jetzt gemeinsam spazieren gehen würden. Ich rede nahezu die ganze Zeit von Dir. Ich habe Sehnsucht nach Dir. Das Gefühl nur noch halb zu existieren. Der Ouzo und Martini schaffen ein wenig Wärme in mir. Nehme die Dinge um mich herum wie durch Nebel war. Gegen 21.45 Uhr bin ich wieder zu Hause. Alles ruhig, Stille umschließt mich. Ich gehe nicht wissend was ich tun soll in der Wohnung umher. Ich bin müde. Überlege wieder Dir zu schreiben. Schaue auf Dein Bild und denke ganz feste an Dich. Vielleicht kannst Du es ja spüren?! Ich will jetzt nicht mehr denken, nicht mehr fühlen. Will nur noch schlafen! Liege im Bett und flüster : gute Nacht, schlaf gut mein Schatz. Ich liebe Dich! in die Dunkelheit.

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